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Hoch oben zur frühen Stund’
der stuhlverkrümmte Leib das morgendliche Exerzieren übend
Auf der Kanzel des Gerechtsamen
des drei Stockwerk herrschenden Heimes
Meines Heimes zur Heimatlosigkeit
der ewigen Ankunft der Entfremdung trachtend
Über den Dächern des Unterprivilegs
Gerade das Licht die horizontale Linie der gähnenden Ewigkeit überwunden hat
den Nachbar im Schlafe geschossen
Geladen die App der Fo­to­gra­fie
Den Auslöser der Kamera
Mit erhabenem Zeigefinger gedrückt
Wie er da liegt
unten
aufgebahrt
wie eine Ikone der Manie
unter freiem Himmel
einquartiert ins Draussen
auf hölzernes Lager
“Hinaus!” hat sie geschrien
“Ich schneid’ ihn dir ab!”
Wie er da liegt
wie vom Leben zum Brennen verurteilt
Halb bedeckt sein methanolsattes Fleisch
Kaum den Streich eines Funken wohl ‘nötigt
Auf dem Boden der Gottlosigkeit
neben ihm zurecht mehr Munition
gehackt und gelegt von der Frau des leidvollen Verbunds
Wenig weit die Kanalisation
mit aller Schwärze Tiefe und höllisch’ Mief wartend auf sein Gebein
Und ich kehre zurück zur Leibesdehnung
Auf das ich mich wie neugeboren fühl’
Da oben
im Schutze der Dächer Last